Walter White

Vater, Ehemann & Lehrer

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Mein Vater ist erstaunlich. Lustig ist, dass ich das erst gemerkt habe, als ich erfahren habe, dass er sterben wird.   Dass es bald passieren wird.  Dass es real ist.  Dann habe ich über viele Dinge nachgedacht.
Dinge, über die ich lange nicht nachgedacht hatte.   Ich nehme an, ich habe ihn irgendwie als selbstverständlich angesehen.   Ich meine, unsere Eltern sind einfach immer da.   Man erwartet, dass sie dich immer nerven, dein Zimmer aufzuräumen oder härter zu lernen oder gute Manieren zu haben oder neue Dinge auszuprobieren, um zu einer vielseitigeren Person heranzuwachsen.   Und dich dazu bringen, am Wochenende früh aufzustehen, um "Familienzeit" zu haben und all den anderen Kram, der mich früher verrückt gemacht hat.   Jetzt fühle ich nicht mehr so.  Alles ist anders, seit mein Vater seine Diagnose bekommen hat.   Seitdem habe ich realisiert, dass er eines Tages vielleicht nicht mehr da sein wird, um mich verrückt zu machen.

Jetzt fühle ich mich glücklich, wenn er mich nach meinem Tag fragt (früher habe ich diese Frage total gehasst) oder mich dazu drängt, pünktlich nach Hause zu kommen und verantwortungsbewusst zu sein. Eines Tages wird er nicht mehr hier sein, um zu fragen.      Jetzt fühle ich mich glücklich, wenn ich sein Auto nach der Schule in die Einfahrt fahren höre. Ich höre sogar gerne sein Husten. Es bedeutet, dass er noch da ist. Immer noch mein Vater.

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Mein Vater ist der Chemielehrer an meiner High School und er ist nervig klug.
Ich meine, supergenial nervig.  Er weiß die seltsamsten Dinge.  Zum Beispiel
dass Quecksilber bei Raumtemperatur das einzige Metall ist, das flüssig ist.
Und Wasser dehnt sich aus, wenn es abkühlt, und wenn es gefroren ist,
nimmt es ungefähr 9% mehr Platz ein.  Oder dass, wenn man langsam eine Handvoll Salz
in ein komplett volles Glas Wasser gibt, es nicht überläuft. Tatsächlich sinkt der Wasserstand
sogar.  Er lässt immer wieder diese kleinen Fakten über alles fallen. Er
realisiert nicht, wie nerdig er ist, wenn er das tut, er ist einfach wirklich begeistert von Chemie.
Ich glaube, er versteht wirklich nicht, dass nicht jeder das ist.  Er kocht gerne
wegen der Chemie - meistens macht er Frühstück - weil er sagt, dass chemi-
sche Reaktionen beim Kochen ständig passieren und er erklärt immer alles,
während er es macht. Ich nehme seinen Kurs nicht in der Schule, aber ich höre, dass er ein ziemlich guter Lehrer ist.
Zuhause übt er jedenfalls viel.

Die ganze Zeit, seit ich auf der High School bin (ich bin Zehntklässler), musste ich immer hören, was andere Kinder von ihm dachten. Ich war immer "Mr. White's Kind".
(Manchmal nennen sie ihn "Mr. Wallabee", das ist der Name der total langweiligen
Schuhe, die er immer trägt).  Einige Kinder haben ihn nur beleidigt, um mich zu ärgern.
Einige Kinder haben ihn generell beleidigt, weil das ist, was man mit Lehrern macht.
Das Ding ist jedoch, er erwartet von jedem, sein Bestes zu geben, genauso wie er es tut,
und wenn du nicht dein Bestes gibst, lässt er dir keine Ausrede gelten. Das ist
so, wie er zu Hause und in der Schule ist.  Ich habe erst vor Kurzem erkannt, was für eine gute Eigenschaft das ist.
Das ist es, was ihn in seinem Kampf gegen den Krebs mutig macht und was
auch mich mutig gemacht hat, als ich jünger war.  Ob ich es wollte oder nicht.
Auf jeden Fall wollte ich immer nur ein ganz normaler Schüler sein, aber wegen
meines Vaters, der Lehrer ist, war ich anders.  Ich erkenne jetzt zwei Dinge.
Erstens bin ich bereits anders, weil ich unter Zerebralparese leide, also ist das schon beschlossen.
Und zweitens, er ist der richtige Vater für mich.   Ich kann viele körperliche Dinge nicht machen aufgrund meiner Behinderung und das ist in Ordnung für meinen Vater und es wäre es für viele andere Väter, die ich getroffen habe, nicht.
Sie wären enttäuscht, weil sie Sport oder so mögen.  Ich meine, mein Vater hat keine Behinderung, aber du möchtest sicher nicht sehen, wie er einen Football wirft. In dieser Hinsicht kommen wir miteinander aus. Es ergibt Sinn, dass er mein Vater ist und ich sein Sohn bin. Mein Punkt ist, es ist mir egal, was die Kinder in der Schule sagen.   Die Hauptsache ist, er ist ein guter Lehrer und niemand kann sagen, dass es ihm egal ist, was er tut. Ich weiß, ihm liegt etwas daran.   Nach unserer Familie sind Chemie und das Unterrichten von Kindern das, was er am besten liebt.   Ich möchte wirklich sicherstellen, dass er weiterhin das tun kann, was er liebt, für eine lange Zeit.   Für ihn, für seine Schüler und für mich und meine Familie.

Es war eine wirklich schwere Zeit in unserer Familie, seit mein Vater Krebs bekommen hat.   Nicht dass es jemals einen guten Zeitpunkt für etwas so Schreckliches und Angst einflößendes gibt,
aber es war sicher eine schlechte Zeit für uns.   Meine Mutter war schwanger mit dem, was sie ein Überraschungsbaby nennt (das ist jetzt Holly und obwohl sie ein Neugeborenes ist, ist sie eigentlich niedlich) und mein Vater hatte einen zusätzlichen Job nach der Schule, um bei den normalen Rechnungen zu helfen. Und das war noch bevor er seine Diagnose bekam.   Wir haben nicht viel Geld, aber wir haben uns ganz gut geschlagen, bis all die medizinischen Rechnungen kamen.   Und mein Vater ist ziemlich stolz - okay, wirklich stolz - und will keine Wohltätigkeit in Anspruch nehmen.   Deshalb mache ich das hier.  Nicht weil ich ihn wütend machen oder verärgern will, sondern weil ich möchte, dass er eine kämpferische Chance hat, egal was passiert.

Etwas, das ich nicht verstehe, ist, warum das Retten eines Menschenlebens mehr kostet, als eine gewöhnliche Person bezahlen kann. Und warum einige Ärzte (normalerweise die besten) keine Versicherung akzeptieren.  Ich finde das falsch.   Ich meine, einer der großen Gründe, warum mein Vater überhaupt keine Behandlung wollte, war, weil er uns nicht mit einem riesigen Schuldenberg zurücklassen wollte. Das ist das Besondere an meinem Vater - er liebt uns mehr als alles andere. Mehr als sich selbst.   Aber wir wollen, dass er bei uns bleibt, und wir wollen, dass er alles versucht, um so lange wie möglich bei uns zu sein. Diese Operation ist die einzige Chance, sein Leben zu retten.   Und wir können es uns nicht leisten. Und jeder Tag, der vergeht, bedeutet einen Tag weniger, den ich mit ihm haben werde. Und ich möchte meiner kleinen Schwester nicht von meinem Vater erzählen müssen.   Ich möchte, dass sie ihn selbst kennenlernt.

Es ist Lungenkrebs.
Er braucht eine Operation. Und zwar dringend!

Um zu helfen, zählt jede Spende
für die Behandelungskosten
und behalten Sie meinen Vater in Ihren Gebeten!